Unser Mai-Stammtisch wurde von unserem Mitglied Sören Magnussen gestaltet. Der Student der Verkehrswissenschaften mit dem Schwerpunkt Bahnverkehr referierte zum Thema „Eisenbahnen in Japan und wie man sie benutzt“.
Von Narita nach Kyoto – aus Sicht von Fahrgästen in Japan
Sören versetzte sich dabei in die Sicht von Fahrgästen und bewegte sich entlang einer Strecke vom Flughafen Narita über die Hauptstadt Tokio nach Kyoto und weiter in den ländlichen Raum. Zur Überraschung der anwesenden DJG-Mitglieder brachte der Referent ein dickes Kursbuch des Bahnverkehrs mit, das es bis heute in Japan gibt.

Natürlich existieren heutzutage auch elektronische Auskunftssysteme, z.B. das japanische Ekitan oder das amerikanische Google-Maps. Das größte Problem für die (ausländischen) Fahrgäste besteht in der Vielzahl von überwiegend privaten Bahngesellschaften, die nicht ohne weiteres die Fahrscheine anderer Gesellschaften anerkennen. Hinzu kommen komplizierte Zuschlagssysteme. In vielen Regionen gibt es aber Chipkarten-Systeme (IC-Karten), die das Bahnfahren erleichtern.
In Deutschland bekannte Sparpreise nun auch in Japan
Bekannt ist auch der Japan-Railpass, der allerdings sehr teuer geworden ist (ca. 300 € für 7 Tage oder 600 € für 21 Tage) und sich nur bei Nutzung von (mehreren) Fernstrecken lohnt. Seit kurzem gibt es Online-Buchungssysteme, die auch Sparpreise (ähnlich wie in Deutschland) anbieten. Eine Besonderheit sind „Ticket-Kioske“, die die Chance auf günstige Preise bieten. Generell ist das Bahnfahren in Japan teuer, weil es – anders als in Deutschland – kaum Subventionen für die Bahngesellschaften gibt. Dies führt auch dazu, dass in ländlichen Regionen der Fahrplan meist sehr stark ausgedünnt ist.
Sörens Fazit: „Bahnfahren in Japan macht trotz des komplizierten Systems, der Sprachschwierigkeiten und der relativ teuren Preise viel Spaß. Zudem ist die Nutzung eines Autos keine wirkliche Alternative!“

Im Anschluss an den äußerst interessanten, informativen und lebendigen Vortrag gab es noch eine intensive Diskussion mit den Teilnehmer*innen.
