Privat-Dozent Dr. Dirk Schenke ist ein Wissenschaftler auf dem Gebiet der Pflanzenkrankheiten und verwendet die Genschere CRISPR/Cas, um unsere Kulturpflanzen dem Klimawandel anzupassen und vor Schädlingen zu schützen.
Dirk Schenke wurde am 30. Oktober 1973 in Hamm (Westf.) geboren. Bereits als Teenager begann er sich für Japan zu interessieren, ausgelöst durch die Verfilmung des Romans Shōgun von James Clavell. Nach seinem Abitur im Jahre 1993 begann er 1994 mit dem Studium der Biologie an der Westfälischen Wilhelms Universität Münster, wo er die Gelegenheit nutzte, die japanischen Sprachkurse für die Sinologen zu besuchen und schließlich die erste Stufe des offiziellen Sprachtests zu bestehen.
Mit diesen Vorkenntnissen und dem Diplom machte Schenke sich im Jahre 2000 auf den Weg nach Japan, um seine Sprachkenntnisse zu vervollständigen und zu promovieren. Mit einem Stipendium der japanischen Regierung verschlug es ihn an die Universität Okayama in der Präfektur gleichen Namens. Nach einem halben Jahr Japanisch-Unterricht für Fort-geschrittene bestand er die nächste Sprachprüfung des Japanese Language Proficiency Tests und widmete sich fortan wieder der Wissenschaft. Dort lernte er auch Akemi Uiji kennen, die er im Jahr 2003 heiratete. Im April 2004 erwarb er seinen Doktortitel und kehrte mit seiner Frau zunächst in seine Heimatstadt zurück.
Es folgte eine auch finanziell schwierige Zeit, denn es war nicht einfach in Deutschland wieder Fuß zu fassen. Ein Wiedereintritt in die gesetzliche Krankenversicherung war lange Zeit unmöglich, außerdem musste seine Frau Deutsch lernen. Erst im Jahre 2006 konnte Dr. Schenke als „PostDoc“ seine wissenschaftliche Karriere in Halle (Saale) am Leibniz-Institut für Pflanzenbiochemie fortsetzen. Beginnend mit einem Stipendium des Landes Sachsen-Anhalt arbeitete er in den folgenden sieben Jahren an mehreren unterschiedlichen Forschungsprojekten und trat zusammen mit seiner Frau der dortigen Deutsch-Japanischen Gesellschaft Halle (Saale) bei; hier wurde im Jahre 2009 ihr Sohn geboren. Während seiner Zeit in Halle hielt Dr. Schenke Vorträge über sein Leben in Japan und engagierte sich in der Spendensammlung für die Opfer der Dreifach-Katastrophe in Nordjapan im März 2011
Auf der Suche nach einer geeigneten Universität für die angestrebte Habilitation kam Schenke 2013 vorerst allein nach Kiel an die Christian-Albrechts Universität. Er fand eine Anstellung im Institut für Phytopathologie der Agrar- und Ernährungswissenschaftlichen Fakultät und beschäftigte sich thematisch mit der Resistenzzüchtung heimischer Nutzpflanzen und mit dem Einsatz der Genschere CRISPR/Cas, um Raps gegenüber einem pilzlichen Schädling resistent zu machen. Nach langer Wohnungssuche wurde die kleine Familie endlich wieder vereint und man trat der Deutsch-Japanischen Gesellschaft Schleswig-Holstein bei. Dr. Schenke war in den Jahren 2014 bis 2018 im Vorstand der DJG tätig, und seine Frau Akemi Schenke engagiert sich bis heute als Japanisch-Lehrerin für die DJG.
Neben seinem familiären Bezug zu Japan hat Dirk Schenke in Kiel auch die Gelegenheit bekommen, China näher kennen-zulernen, ein Vorteil, der sich durch seine Tätigkeit in der Abteilung Molekulare Phytopathologie und Biotechnologie unter der Leitung von Prof. Daguang Cai ergab. Bei einem Forschungsaufenthalt in China kamen ihm seine Japanisch-Kenntnisse zugute, da er zumindest die Bedeutung einiger Schriftzeichen verstand. Besonders die internationale Zusammensetzung der Arbeitsgruppe erinnert ihn immer wieder an die vier Jahre als Auslandsstudent in Japan.
Im Herbst 2021 konnte Dr. Dirk Schenke seine Habilitation erfolgreich abschließen und sucht nun als Privat-Dozent nach einer Möglichkeit, seine Forschungen in Kiel oder an anderer Stelle weiterführen zu können und so seinen Beitrag zur nachhaltigen landwirtschaftlichen Nutzung wichtiger Kulturpflanzen in Zeiten des Klimawandels und ökologischer Anpassungen zu leisten.