Carl Christian Gottsche

Carl Christian Gottsche wurde am 1. März 1855 als Sohn des Arztes und Botanikers Moritz Gottsche in Altona geboren. Nach dem Schulabschluss studierte er Geologie in Würzburg und München. Er legte 1878 die Doktorprüfung ab und trat im Jahr 1879 eine Stelle als Assistent am Mineralogischen Institut der Universität Kiel an. Im Jahr 1880 habilitierte er  mit einer Arbeit zum Thema Die Sedimentärgeschiebe der Provinz Schleswig-Holstein.

Im Jahr 1881 erhielt Prof. Gottsche vom Ministerium für Erziehung der japanischen Regierung den Auftrag, an der Tokyo University Geologie, Mineralogie und Paläontologie zu lehren; im Herbst 1881 verließ er Kiel und trat seine Stelle am 13. Februar 1882 in Tokyo an. Außerdem errichtete er an der Universität ein Mineralogisch-Geologisches Institut. Am 31. März 1884 lief sein Vertrag aus.

Bereits in Kiel hatte Gottsche  Bertha Peters kennengelernt, die mit ihm nach Japan ging und die er dort heiratete. Nach Auslaufen seines Vertrags bestiegen beide den Fuji und reisten weiter nach Korea. Dort führte Prof. Gottsche von Mai bis Dezember 1884 erstmals in Korea geologische Untersuchungen durch; anschließend kehrten beide nach Deutschland zurück.

Ab 1886 war Prof. Gottsche als Kustos am Naturhistorischen Museum in Hamburg beschäftigt. Im Jahr 1992 ließ er sich beurlauben, um die Endmoränen der eiszeitlichen Vergletscherungen in Schleswig-Holstein zu kartieren. Im Jahr 1907 wurde er Direktor des Mineralogisch-Geologischen Instituts in Hamburg.

Während einer Exkursion mit Geologen nach Helgoland erlitt Carl Gottsche einen Schlaganfall, an dessen Folgen er drei Wochen später am 11. Oktober 1909 in Hamburg im Alter von nur 54 Jahren starb.

Quelle: www.meiji.portraits.de von Bernd Lepach