Er ist im Jahr 1867 als Emil Hansen in Nolde in Nordschleswig geboren und hat sich erst nach seiner Hochzeit mit Ada Vilstrup 1902 Emil Nolde genannt. Emil Nolde war nur wenige Wochen in Japan, und die Reise war auch nicht langfristig geplant. Das Reichskolonialamt in Berlin bereitete im Sommer 1913 eine Expedition nach Deutsch-Neuguinea vor, und der Delegationsleiter fragte Nolde, ob er als „ethnographischer Zeichner“ die Delegation begleiten möchte. Während der überwiegende Teil der Teilnehmer mit dem Schiff über Hongkong nach Rabaul auf Neuguinea fuhr, entschied sich Nolde mit seiner Frau Ada und zwei weiteren Begleitern für die Fahrt mit dem Zug von Berlin nach Moskau und von dort mit der Transsibirischen Eisenbahn über Harbin in der Mandschurei nach Pusan in Korea. Von dort setzten sie mit der Fähre nach Japan über und fuhren dann mit dem Zug von Shimonoseki nach Tokyo. Seine Reiserinnerungen hat der Direktor der Nolde-Stiftung Seebüll Dr. Manfred Reuther in der Schrift Morgensonnenland – Emil Nolde in Japan, Kabinettausstellung Nolde Museum Seebüll 2005 festgehalten, und im dritten Band seiner Autobiographie Welt und Heimat berichtete Nolde ausführlich über seine Erlebnisse in Japan. So beschrieb er seinen ersten Eindruck von der Bahnfahrt in Japan:
Es war ein wirklicher Wechsel. Anstatt in die altzeitlichen, durch die lange Fahrt ganz verschmutzten, klobigen Wagen stiegen wir nun in japanische, ganz neue, blitzsaubere moderne Pullman Cars mit Lehnsessel, Badeeinrichtung, kleinen Eßtischchen, und zum ersten Frühstück schon standen vierzehn Gerichte uns zur Auswahl und Verfügung, vom Haferbrei an bis zum Rohbeefsteak mit Ei. (Morgensonnenland, S. 9)
Nolde war von Mitte Oktober bis Anfang November 1913 drei Wochen in Japan. Er besuchte Tokyo und Kyoto, auch Nikko und Kobe, und fuhr dann von Nagasaki nach China. Dort blieb er ebenfalls etwa drei Wochen und schloss sich dann in Hongkong der Delegation auf dem Weg nach Rabaul an. Wegen des Ausbruchs des ersten Weltkrieges musste die Delegation den Aufenthalt in Deutsch-Neuguinea vorzeitig abbrechen.
Emil Nolde hat Erlebnisse und Beobachtungen während seines Japanaufenthaltes in Zeichnungen und Skizzen festgehalten. Außerdem hat er Souvenirs mitgebracht, z.B. Noh-Masken, Keramiken und Holzschnitte, die sich jetzt im Besitz der Nolde Stiftung in Seebüll befinden. In Japan ist Nolde auch heute noch bekannt und geschätzt. So gab es z.B. 1981/82 in Tokyo und Sapporo eine vielbeachtete Nolde-Retrospektive, die mit einem japanischen Katalog begleitet wurde. Im Jahr 2004 wurden in mehreren Städten Japans Ausstellungen mit Aquarellen und Grafiken gezeigt.