Christina Pietsch berichtete am 14.05.2024 vor 14 Mitgliedern der DJG-SH über „Sento – Japanische Badehäuser im Wandel“. In ihrem lebhaften und von vielen eigenen Erfahrungen geprägten Vortrag erläuterte sie zunächst, dass Sentos öffentliche Badehäuser sind, die im Gegensatz zu den Onsen keine unmittelbar medizinische Funktion haben und auch eher schlicht ausgestattet sind. Sie haben aber eine mehrhundertjährige Tradition, vor allem im Großraum um Tokio. Gedacht waren sie zunächst für Haushalte, die über kein eigenes Bad verfügen. Da deren Zahl immer mehr sinkt, wird die wirtschaftliche Situation der Sentos immer schwieriger. Da die japanische Regierung diesen Einrichtungen aber eine große Bedeutung (vor allem aus sozialpolitischer Sicht als Begegnungsräume für ältere Menschen), trägt der Staat vor allem mit preispolitischen Instrumenten zur Stabilisierung der Sentos bei. Diese wiederum ergreifen viele Maßnahmen, um auch für neue Zielgruppen interessant zu sein (z.B. Thementage, verschiedene Badezusätze, Halloween-Partys, Stempelsammeln). Gleichwohl gibt es heute im Großraum Tokio nur noch gut 400 Sentos.